Die lange und reiche Überlieferung des Englischen verrät ganz verschiedene Arten des sprachlichen und kulturellen Austauschs mit seinen wichtigsten Kontaktsprachen, Latein, Französisch und den keltischen Sprachen. Bislang schließen Darstellungen der englischen Sprachgeschichte aus dem Umfang und der inhaltlichen Breite des Einflusses dieser Kontaktsprachen auf Lexikon und Wortbildung des Englischen unmittelbar auf die Intensität des kulturellen Austauschs mit Sprechern oder Texten der betreffenden Sprachen. Dieser Schluss ist nicht nur zu einfach, sondern in zentralen Punkten grob irreführend, wie insbesondere vergleichende Untersuchungen mit dem Deutschen zu zeigen vermögen, das von zwei der drei genannten Kontaktsprachen des Englischen ebenfalls sehr stark, aber teils deutlich anders beeinflusst worden ist. Kulturell motivierter Sprachkontakt resultiert, wie solche vergleichenden Untersuchungen zeigen, typischerweise in ganz anderen Einwirkungen auf die Empfängersprache als kriegerischer Kontakt. Und im Falle von kriegerischem Kontakt ist sprachlich und kulturell von entscheidender Bedeutung, welche Partei daraus als Sieger und welche als Verlierer hervorgeht.Zurück